Julia Schily-Koppers
Zwischen Kunst und Konvention
Laufzeit: 7. Dezember 2024 – 18. Mai 2025
Beharrlich erkämpft sie sich als junge Frau den Zugang zu ihrem Beruf. Frauen war ein offizielles Studium an den Akademien erst ab 1919 möglich. In den 1880er Jahren feiert sie erste Erfolge und zeigt ihre Werke auf zahlreichen Ausstellungen. In Düsseldorf führt sie ein Atelier mit eigenen Schülerinnen. Mit 36 Jahren heiratet sie. Nun stellen mehrere durch den Beruf des Ehemannes bedingte Umzüge und drei Kinder sie vor neue Herausforderungen. Doch bleibt der Wunsch, Beruf und Familie zu vereinen. Sie gibt die Malerei nie völlig auf und widmet sich bis ins hohe Alter vor allem der Porträt- und Genremalerei. Skizzen und Studien auf unterschiedlichsten Materialien zeigen, wie sehr Julia Schily- Koppers an ihrer Kunst festhält und zugleich die Umstände und gesellschaftlichen Konventionen ihr Grenzen auferlegen. Sie erreicht das Lebensalter von 89 Jahren, in denen sie zwei Weltkriege erlebt, und bleibt bis ins hohe Alter malerisch aktiv.
Die Ausstellung zeigt einen Querschnitt ihres Werks mit zahlreichen bisher nicht veröffentlichten Leihgaben und unbekanntem Archivmaterial.
Impressionen
Biographie
Julia Amalia Magdalena Koppers wird am 10. Februar 1855 als drittes Kind des Juristen Albert Koppers und seiner Frau Auguste in Borken geboren. Sie hat drei Brüder und eine Schwester. Julia absolviert auf Wunsch der Eltern zunächst ein Haushaltsjahr und geht dann bei dem Münsteraner Maler Dominik Mosler in die Lehre. 1876 setzt sie das Studium der Malerei in Düsseldorf fort. Sie erhält dort Unterricht durch Professoren der Kunstakademie, u.a. Wilhelm Sohn, Eduard von Gebhardt und Benjamin Vautier. 1878 nimmt sie an ersten Ausstellungen teil. 1879 wird zwei Mal auf ihr Atelier geschossen.
Zwischen 1880 und 1890 führt Julia ein Atelier in Düsseldorf. Sie hat eigene Schülerinnen, beteiligt sich an Ausstellungen, erhält Aufträge aus Borken, Münster, Hamburg, Dresden und Halle und reist u.a. nach London. 1883 kauft Kaiser Wilhelm I. ihr Bild "Gelegenheit macht Diebe".
Im Januar 1892 heiratet Julia den Ingenieur Leo Schily in Düsseldorf. Die Familie zieht zunächst nach Bielefeld-Gadderbaum und Julia muss ihr Atelier in Düsseldorf aufgeben. Es folgen zahlreiche weitere Umzüge. 1892 wird der Sohn Franz geboren, 1894 die Tochter Magdalena (die im selben Jahr stirbt), 1896 die Tochter Cornelia und 1899 der Sohn Fritz.
Ende 1899 zieht die Familie nach Den Haag, wo sie bis um 1906 lebt. Danach folgen weitere Ortswechsel. Ehemann Leo und Sohn Franz sind Soldaten im 1. Weltkrieg. Ab 1917 lebt die Familie in Bonn, wo Leo Schily 1920 stirbt.
Ab 1920 widmet Julia sich der Porträt- und Genremalerei. Julia Schily-Koppers stirbt 1944 in Parow bei Stralsund während eines Besuchs bei ihrem jüngsten Sohn Fritz.
Der Katalog zur Ausstellung kann im Shop der Tourist-Information (Empfang FARB) für 20 € erworben werden.