
Sighard Gille - Schwinden
11. Oktober 2020 - 17. Januar 2021
Sighard Gille ist bekannt als einer der namhaftesten Vertreter der „Neuen Leipziger Schule“ und Maler des wohl größten Deckengemäldes in Europa, des „Gesangs vom Leben“ (1980/1981) im Gewandhaus Leipzig. Er studierte bei Bernhard Heisig und Wolfgang Mattheuer. Seine Arbeiten, die einfühlsam, oft ironisch und mit Sinn für Ambivalenzen alltägliche Situationen schildern, bestechen durch einen fulminanten Farbauftrag, überbordende Kompositionen und erzählerische Fülle. Die Ausstellung des Kunstvereins Borken artline und mehr … e.V. setzt bewusst die Reihe von Ausstellungen zur Kunst aus der DDR und den „neuen“ Bundesländern fort und stellt mit Sighard Gille einen der Großen in den Fokus, dessen originelles Werk ein breiteres öffentliches Interesse verdient.
Gilles Kunst, zu DDR-Zeiten erfolgreich, wenngleich aufgrund seines zuweilen subversiven Zugriffs auf Themen nicht unumstritten, ist seit den 1990er Jahren immer freier, expressiver und experimenteller geworden.
Zu Sighard Gille
Gille wurde 1941 in Eilenburg geboren und studierte von 1965 bis 1970 an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig. Von 1973 bis 1976 war er Meisterschüler bei Bernhard Heisig an der Deutschen Akademie der Künste in Berlin. Seit 1993 lehrte er an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig als Professor. Gille gehört zu den namhaftesten Vertretern der Leipziger Schule. Im Jahr 1980/81 entstand das auf 714 qm große Deckengemälde im Gewandhaus Leipzig. Werke von Sighard Gille befinden sich in Museen u. a. von Leipzig, Frankfurt/Oder, Nationalgalerie Berlin, Schloss Oberhausen. Außerdem gab es zahlreiche Einzelausstellungen und Ausstellungsbeteiligungen im In- und Ausland, sowie Teilnahmen an der Biennale Venedig und den Kunstmessen in Basel und Köln.