Matthias Kunkler. 1957-1997
Malerei und Collagen. Werke aus dem Nachlass
4. Dezember 2022 - 21. Mai 2023
Das FARB widmet seine nächste große Kunstausstellung dem in Borken geborenen und früh verstorbenen Maler Matthias Kunkler, der am Beginn der 1980er Jahre in West-Berlin Kunst studierte und ab 1984 in Düsseldorf lebte und arbeitete. Er gehörte zur zweiten Generation der abstrakt und ungegenständlich arbeitenden Maler Deutschlands.
Mit dieser Ausstellung setzt das FARB seine Reihe zur modernen und zeitgenössischen Kunst fort und würdigt zugleich einen bisher fast unbekannten Künstler. Sie ist die erste ihm gewidmete Retrospektive überhaupt und ein Versuch, seine Arbeiten 25 Jahre nach seinem Tod kunsthistorisch einzuordnen. Die Ausstellung entdeckt einen jungen und talentierten Künstler wieder und würdigt eine unvollendet gebliebene künstlerische Biografie.
Matthias Kunkler hinterlässt, als er gerade erst 40-jährig 1997 stirbt, einen umfangreichen Nachlass. Viele hundert Arbeiten entstehen in nur wenigen Jahren intensiver Schaffenszeit. Zu sehen sind neben den freien Collagen, Paravents, seine Tafelbilder sowie eine Auswahl von dreidimensionalen Arbeiten.
Kunkler ist durch und durch Maler. Alle seine Collagen sind von Anfang an Malerei. Schon bevor eines seiner Bilder entsteht, beginnt Kunkler zu malen, bedeckt Papierbögen mit Mustern, Farb- und Formkonstellationen. Aus diesem Vorrat schöpft Kunkler, legt die Bögen übereinander, lässt Schichten durchscheinen und bearbeitet die Zusammenstellungen weiter. Die Bilder wachsen aus ihrem Inneren heraus, so dass Rahmen und Malgrund keine Bedeutung haben. Die in einem fortdauernden Arbeitsprozess wachsenden Kompositionen sprengen die Bildgrenzen und breiten sich oft in den Raum aus. Im dichten Neben- und Übereinander mannigfaltiger Muster, Farben und Formen entfaltet sich eine schier unerschöpfliche Vitalität und Schaffensfreude.