Schilderwechsel
50 Jahre Gebietsreform im Münsterland

Verwaltungsreform trifft Kunstprojekt
Am 1. Januar 1975 tritt im Münsterland eine Jahrhundertreform in Kraft. Dabei werden die Grenzen von zahlreichen Kommunen und Landkreisen verschoben. Die Gebietsreform ist stark mit dem kulturellen Selbstverständnis der Region verbunden, obwohl es sich eigentlich um einen Verwaltungsakt handelt.
Das Kulturbüro Münsterland hat anlässlich des 50. Jubiläums der Gebietsreform fünf Kunstprojekte eingeladen, der Neugliederung im Münsterland und ihren Auswirkungen nachzuspüren. Diese Projekte werden in einer dezentralen Präsentationswoche vom 7. bis 11. Mai vorgestellt.
Weitere Informationen zu den einzelnen Projekten sind hier zu finden:

Die Einkreisung - ein fiktionalisierter TrueCrime Live-Hörspiel-Podcast aus dem Münsterland
von und mit Sarah Giese, Christoph Tiemann und Johannes Kraas
Januar 1975 im Münsterland: Auf vereister Straße ist ein Auto von der Fahrbahn abgekommen. Die Fahrerin, eine junge Frau aus Borken, ist sofort tot. Eigentlich ein Fall für die Polizei aus Bocholt, hätte nicht die kommunale Gebietsreform die Zuständigkeit nach Borken verlegt. Jetzt machen sich Beamte aus beiden Städten an die Rekonstruktion des Unfallhergangs - und stoßen dabei auf allerlei Ungereimtheiten. Wieso hatte die Frau aus Borken ein Bocholter Nummernschild am Wagen? Ist am Fahrzeug etwas manipuliert worden? War die Fahrerin in Drogenschmuggel aus den benachbarten Niederlanden verwickelt? Und was haben Textilindustrielle und Demonstrierende aus Bocholt damit zu tun? Nur gemeinsam kann der Fall gelöst werden.
Für die Aufarbeitung dieses fast wahren Falls haben sich die Hörbuch- und Fernsehsprecherin Sarah Giese, der Moderator und Autor Christoph Tiemann sowie der Komponist Johannes Kraas Ideen, Vorbilder, Anstöße für Plot und Figuren aus realen Geschichten geholt, die im Zuge der Gebietsreform 1975 im westlichen Münsterland ihren Lauf genommen haben. Diese haben sie gespickt mit Lokalkolorit, echtem Audiofootage aus Interviews mit Zeitzeuginnen und Zeitzeugen und mit den Vor(ur)teilen und Nachteilen der "Einkreisung", die vielleicht sogar noch bis ins Heute wirken.
Entstanden ist ein spannender Zugriff auf ein vermeintlich trockenes Verwaltungsthema, eine Auseinandersetzung mit dem Sinn und Unsinn von regionalen Identitätskonstruktionen, eine Befragung von politischen Top-Down-Entscheidungen und ein Spiel mit dem erfolgreichen, häufig sensationslüsternen Genre "True Crime".
Interviewparterinnen und -partner: Ulrich Paßlick, Renate Volks-Kuhlmann, Georg Ketteler, Simon Schwerhoff, Britta Kusch-Arnhold, Horst Tiemann, Dr. Norbert Fasse, Bernd Schmäing, Gerd Hagedorn, Johannes Hoven, Leo Hessling, Dr. Werner Loock, Ludger Nienhaus
Besonderen Dank an Jule Wanders, Till Notzon und Laura Säumenicht.
Das Projekt ist Teil von "Schilderwechsel - 50 Jahre Gebietsreform im Münsterland" des Kulturbüros Münsterland beim Münsterland e.V.
Koproduktion: FARB Borken



Premiere am 07. Mai 2025 im FARB Borken
Weitere Aufführungen
11. Juni 2025: Theater im Pumpenhaus Münster
15. Juni 2025: Schloss Ahaus
28. September 2025: LernWerk Bocholt
08. Februar 2026: Alte Brennerei Ennigerloh
28. Februar 2026: Burg Vischering
